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Art Brut - Kunst der Aussenseiter "roh und unverfälscht"

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Helmut Haider Albrecht Dürer Hase Rabbit...Helmut Haider Art Brut Grein Gmunden 3...Helmut Haider Art Brut Grein Gmunden 2
"Heli" Helmut Haider Radierung ca. 40x30 cm

Margarethe Bamberger Art Brut Gmunden 1..Margarethe Bamberger Art Brut Gmunden 3...Margarethe Bamberger Art Brut Gmunden 2
" Marggie " Margarethe Bamberger Acryl/Papier 70x50 cm

Eli KumpfhuberEli Kumpfhuber Art Brut Gmunden 3..Eli Kumpfhuber Art Brut Gmunden 2..Eli Kumpfhuber Art Brut Gmunden 1Eli Kumpfhuber
" Eli " Eli Kupfhuber Acryl/Holzplatte 100x50 cm - Acryl/Papier 30x21 cm

Ernst Schmid Art Brut Gmunden Otto Wagner Stuhl Chair.. Ernst Schmid Art Brut Gmunden 4..Ernst Schmid Art Brut Gmunden 3..Ernst Schmid Art Brut Gmunden 2...Ernst Schmid Art Brut Josef Hoffmann Stuhl Chair
Ernst Schmid Acryl/Leinen 100x100 cm - Acryl/Papier 70x50 cm

 

 

Die Kunstwerkstatt Lebenshilfe Gmunden ist ein professionell eingerichtetes Atelier für Menschen mit Beeinträchtigung und wurde 1992 gegründet.

Im Atelier arbeiten derzeit 5 hauptberufliche KünstlerInnen mit Beeinträchtigung -
Margarethe Bamberger, Eli Kumpfhuber, Sigrid Reingruber, Christian Rebhan, Ernst Schmid und verschiedene „Artist in Residenz" wzb.: Helmut Haider oder Maria Jagsch aus Grein, die von Hans Kienesberger (Maler, Grafiker) und Ferdinand Reisenbichler (Kunsttherapeut, Maler, Objektbauer, Leiter der Kuntwerkstatt) begleitet werden.
Weiters gibt es eine Stammgruppe von 8 Menschen mit Beeinträchtigung aus verschiedenen Einrichtungen der Lebenshilfe OÖ, mit denen im Rahmen des Kunstprojekts ART UNLIMITED jährlich 1 – 2 Wochen intensiv zusammenarbeiten wird.
Die KünsterInnen im Atelier setzen sich professionell wie auch intensiv und mit außerordentlicher Disziplin mit ihrem persönlichen künstlerischen Weg auseinander. Wichtige Merkmale der künstlerischen Arbeit in der Kunstwerkstatt ist das Handling und freie Arbeiten, bei der Interventionen nur nach Absprache stattfinden. Arbeitsschwerpunkte sind in den Bereichen Grafik, Druckgrafik und Malerei.

Die Auseinandersetzung mit dem Wesen und dem Werk von Menschen mit Behinderung mag gerade auch in dieser Zeit eine Möglichkeit sein den Begriff der Normalität zu hinterfragen und ihn nach eigenen ermessen in eine neue Bedeutung überzuführen.

Eine sehr beeindruckende und aussergewönliche Arbeit sind die rollenden Kunstwerke der Fa. Schlager

Ferdinand Reisenbichler
Bildender Künstler
Mal, Gestaltungstherapeut und Leiter
der Kunstwerkstatt Gmunden



Art brut voglhofer...Art brut voglhofer........Art Brut - Ausstellung Gmunden Grein 1
Ausstellungsrundgang - Sep/Okt 2003 - Jul/Aug 2009

 

Die Grundlage des Begriffes Art brut:

Fehlen einer künstlerischen Ausbildung, Unkenntnis jeglicher kultureller Tradition, Neufindung der Phasen der Kreativität, Schaffung des Werkes in der Anonymität, autarke Entwicklung der Kunst

 

Art brut - Kunst der Außenseiter:
Jean Dubuffuet gibt einer wahrhaft anonymen Kunst ihren Namen „ Art brut “ roh und unverfälscht


KUNSTHISTORISCHER ÜBERBLICK ZUR ART BRUT

Die gemeinsame Präsentation von Zeitgenössischer Kunst zusammen mit Art Brut hat eine lange Tradition und ist unabdingbar miteinander verflochten ich werde versuchen im Folgenden einen kurzen Überblick dazu zu geben.

Am Beginn der klassischen Moderne suchten damaligen Außenseiter wie Paul Klee, Hans Arp, Joan Miro oder Max Ernst Kunst aus einer anderen Quelle als die der Angestammten Kultur, die immer nur auf sich selbst reflektiert, zu schöpfen.

Hochzivilisation war es, verbunden mit Konventionen und geistiger Enge, die viele Künstler Anfang des 20.Jhd. veranlasste, sich mit Werken außereuropäischer Kultur, mit den Werken von Außenseitern, psychisch und geistig Behinderten und Malerei von Kindern auseinanderzusetzen. All diesen Werken waren ein unmittelbarer Ausdruck der Empfindung zu Eigen und ein unverfälschter Blick auf Welt und Wirklichkeit. Der Einfluss dieser Werke auf die Kunst des 20Jhd. ist unübersehbar.

Als 1922 das Buch Hans PrinzhornBildnerei der Geisteskranken “ erschien hatte dies eine enorme Auswirkung auf die Avantgarde. Von den Pariser Surrealisten wird berichtet dass dieses Buch in den 20iger Jahren ihre Bibel gewesen ist. Prinzhorns Buch traf den Zeitgeist, Künstler wie Paul Klee, Ernst Kubin oder Ernst Ludwig Kirchner hatten sich auf die Suche nach dem Ursprung der Kunst schon zuvor mit psycho -pathologischen Gestaltungsphänomenen auseinandergesetzt und reagierten auf

das Erscheinen des Werks fasziniert. Es war die generelle Relativierung der Grenze zwischen Kunst und Ausdrucksformen der Geisteskrankheit die die deutsche Avantgarde auf der Suche nach den Uranfängen der Kunst als Offenbarung begriff. Paul Klee zeigte das Prinzhornbuch seinen Besuchern, deutete auf bestimmte Abbildungen und sagte: „das ist ein guter Klee“. Auch Werke von Picasso und Salvadore Dali weisen mehr oder minder deutliche Spuren der Lektüre und Sammlung von Prinzhorn s „Bildnerei“ auf.

Was vor dem Krieg mit Prinzhorns Buch begann wurde 1945 durch Jean Dubuffet fortgesetzt. Der Einfluss Dubufetts für die Entwicklung der Kunst nach 1945 ist maßgeblich. Es ist seiner Initiative zu verdanken dass die bildnerischen Äußerungen von Behinderten im offiziellen Kunstbetrieb unter dem Oberbegriff Art Brut rezipiert , und ihr ästhetisches Potential in einem künstlerischen Kontext ernsthaft diskutiert werden.

Jean Dubuffet sagte:
„Alle Begegnungen, und es waren viele, die wir mit unseren „Kollegen mit den Schellenkappen“ hatten, haben uns überzeugt das die Mechanismen des künstlerischen Schaffens, die sie zur Verfügung haben bei ihnen ganz genau die gleichen sind wie bei jedem so genannten Normalen. Wir sind der Ansicht dass die Wirkung der Kunst auf uns in allen Fällen die gleiche ist und dass es ebenso wenig eine Kunst der Behinderten gibt wie eine Kunst der Magenkranken oder Kniekranken.“

Spätestens seit der Einrichtung eines öffentlichen Museums für seine Sammlung, der Collection de l`Art Brut 1976 in Lausanne ist diese Form der Kunst ein etabliertes Phänomen des Kunstbetrieb.

Andre Breton, Literat, Kunsthistoriker und politischer Denker merkte in seinem Konzept der Art Brut an:
"Die Kunst der Irren wird den Zweifel in die Öffentlichkeit senken, diesen heilsamen Zweifel, der ihnen den Weg einer höheren und heiteren Einsicht öffnet."

Es währe wünschenswert wenn das Künstlerische Schaffen von Menschen mit Behinderung in diesen Art Brut - Kontext gesehen werden würde, wobei auch hier natürlich einzuräumen ist dass die Kontinuität des Schaffensprozesses eine wesentliche Rolle spielt.



Ein sehr interessanter Link zur Kunst der Außenseiter Ist:
Europäischer Kunstpreis von Künstlern mit geistiger Behinderung - Euward



u.a. Art Brut - Künstler:
Benjamin Bonjour, Chaissac Gaston, Dagrger henry, Duf Gaston, Emmanuel, Fischer Louise, Gustav Schaefer Gerhard,
Hauser Johann,Lamy Marc, Lattier Gerhard, Lesage Augustin, Krüsi Hans, Mackintosh Dwight, Mar Jean, Metz Reinhold,
Müller Heinrich Anton, Olive Gerard, Ossorio Alfonso, Schnabel Julia, Krüsi Hans, Metz Reinhold, Teuscher Gaston, Podesta Giovanni Battista, Poladian Vahan, Raugei Marco, Renault Camille, Soutter Louise, Schmidt Clarece, Scott Judith, Trösch Johann, Van Genk Willem, Wey Alois, Walla August, Adolf Wölfli, Wittlich Joseph, StanisÅ‚aw Zagajewski uvm.

Künstler im Naheverhältnis zur Art brut:
Jean Dubuffet, Pablo Picasso, Paul Klee, Felix Klee, August Lesage, Niki de Saint Phalle,
Wassili Kandinsky, Franz Mark, Arnulf Rainer uvm.

Literaturnachweis:
Lucienne Peiry - Art Brut - Jean Dubuffet und die Kunst der Außenseiter
Hrsg. Prof. Angelica Bäumer - Kunst von Innen - Art Brut in Austria
Ferdinand Reisenbichler - Kunstwerksatt Lebenshilfe Gmunden

 

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