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Denkmalpflege in Oberösterreich -
Jahresbericht 2000
OÖ. HANDWERKSPREIS![Voglhofer - Kirche Kallham Chorgestühl](../_rtf-voglhofer/CMS_fg4472c0f2178e1_orig_163.jpg)
Die mächtige barocke Saalkirche wurde 1713-18 von Jakob
Pawanger errichtet und mit zeitgleichen Stuckaturen und
Deckenmalerein ausgestattet, ist jedoch heute insbesondere im
Langhaus nach einem Brand und Gewölbesturz von 1891 auch von
einer neubarocken Wiederherstellung am Ende des 19. Jhdt. bestimmt.
Die zuletzt bestehende vielfarbige Gestaltung der Raumschale stammt
von einer Restaurierung durch den Kirchenmaler Josef Watzinger von
1958 und war als eine gewissermaßen barockisierende
Farbstimmung zu verstehen. In der nunmehrigen Fassung der
Raumschale mit Beschränkung auf Weiß-, Grau-, und
Ockertönen erfolgte eine konsequente Gliederung nach
Architektur und Stuckaturen, wobei durch eine gegenüber dem
Barock verstärkte Farbgebung die Einbindung der dunkleren
Öldeckenbilder von A. Stickner von 1893 im Langhaus
gewährleistet wurde. Diese Ölgebundenen
Deckengemälde wurden gereinigt und ausgebessert, während
an den noch zur Barockausstattung gehörenden Kalksekkomalerein
am Chorgewölbe von J. Kendlbacher erhebliche Abkreidungen zu
beheben waren.
(Abb.1 Chorgestühl)
Ein wesendlicher Schwerpunkt lag auf der
Instandsetzung und Restaurierung der umfangreichen
Kirchenbänke, die zum Teil noch von der Barockausstattung der
1. Hälfte des 18 Jhdt. erhalten geblieben sind und zum Teil nach dem Brand von 1891 in
neubarocker Gestaltung geschaffen wurde. Sie bilden somit einen
wesendlichen Bestandteil im Ensemble des barocken beziehungsweise
neubarocken Kirchenraum. Die Barockbänke weisen an den Docken
geschnitzte Aufsätze und Nussintarsien auf, die an schadhaften
Teilen zu ergänzen beziehungsweise an später
vereinfachten Teilen zu rekonstruieren waren. Durch funktionelle
Adaptierungen im Rahmen der Instandsetzung konnten
überzeugende Erhaltung und Weiterverwertung der historischen
Kirchenbänke geschaffen werden, die in ihrer
kunsthandwerklichen Ausführung und in ihrem vielfältigen
Altersbild die Charakteristik des gesamten Kirchenraumes
entscheidend mitprägt.
(Abb.2 Bankblock)
Der verschiedenartige Bodenbelag des Kirchenschiffs wurde in
Zusammenhang mit der baulichen Sanierung durch Solnhofner Platten
ersetzt, wie sie im Chorraum vom Barockbestand noch erhalten waren
und auch wiederverlegt wurden. Der Schwerpunkt der Arbeit im Jahr
2001 wird auf der Restaurierung der Stuckmarmorelemente der
Barockausstattung, der gefassten Holzeinrichtung sowie der
Leinwandbilder liegen.
Bundesdenkmalamt - EU
Die Bilder lassen sich durch
Anklicken vergrößern.
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