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Biographie - Josef Hoffmann (1870 - 1956)

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Josef Franz Maria Hoffmann (geboren am 15.12.1870 in Pirnitz) besuchte ab 1887 die höhere Staatsgewerbeschule in Brünn. Nach einem Praxisjahr als Baupraktikant in Würzburg begann Josef Hoffmann sein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien im Oktober 1892 bei Carl Freiherr von Hasenauer. Kurz darauf übernahm Otto Wagner die Leitung der Klasse des verstorbenen Hasenauer und sein Lieblingsschüler Josef Hoffmann bis 1897.
Nach Hoffmanns Mitgliedschaft im Künstlerhaus, aus dem er mit mehreren Gleichgesinnten, darunter Gustav Klimt und Kolo Moser, demonstrativ ausgetreten war, erfolgte 1897 die Gründung einer Vereinigung bildender Künstler, der SECESSION. Das Stammhaus der neuen Vereinigung, erbaut von Josef Maria Olbrich, und einzig und alleine für Ausstellungszwecke konzipiert, bot dem jungen Josef Hoffmann als Gestalter von Ausstellungen ideale Gelegenheit, sich einem kunstsinnigen, fortschrittlich eingestellten und finanziell gut situierten Kreis von potentiellen Auftraggebern vorzustellen.

Bereits 1899 war der Ruf Hoffmanns so gefestigt, dass er als Professor an die Wiener Kunstgewerbeschule berufen wurde. Dieses Amt übte er bis 1937 aus (wurde aus wirtschaftlicher Probleme geschlossen)

Anfang des Jahres 1900 beginnt sich ein grundsätzlicher Stilwandel bemerkbar zu machen. Mit einer Abkehr von den Kurvenschwüngen der Secession und des Art Nouveau und mit einer Wiederbelebung klassizistischer Ideale fand eine Hinwendung zu einfacheren Formen statt. Bedeutend waren in dieser Periode zweifellos die Kontakte zu englischen bzw. schottischen Zeitgenossen wie
Charles Rennie Mackintosh.

Anlässlich der Pariser Weltausstellung 1900 empfahl Josef Hoffmann Felix Kohn den jungen Schüler Gustav Siegel für die Ausstattung und das Entwurfsbüro. Jacob & Josef Kohn bekamen die Auszeichnung des Grand Prix Preises. Beginnend mit der 14. Ausstellung der Secession (1902), machte sich die fast radikale Eigenständigkeit der Wiener bemerkbar (Foto 2). Auch 1908 wurde von der Firma Jacob & Josef Kohn nach Josef Hoffmann Entwürfen ein ganzes Landhaus samt Inneneinrichtung und in den nächsten Jahren mehrere Sitzmöbel Modelle (die dazugehörigen Stoffe wurden von der Firma Backhausen) hergestellt (Foto 1, 2, 4). 1910 wurden diese in Buenos Aires auszeichnung.

Josef Hoffmann legte in den Jahren 1901/1902 eine Etappe seiner schöpferischen Entwicklung zurück, die ihn zu größter Einfachheit und Einheit der Werke führte. Rückblickend erklärte er seine damalige Einstellung dahingehend, dass er besonders "am Quadrat an sich und an der Verwendung von Schwarz und Weiß" interessiert gewesen sei," weil diese klaren Elemente niemals in früheren Stilen erschienen sind".

In dieser sehr wichtigen Entwicklungsphase wurde Josef Hoffmann beauftragt, eine Villenkolonie auf der Hohen Warte in Wien zu errichten. Den Bauherren jener Villen von der Secession her in Freundschaft verbunden, bot sich ihm hier die Gelegenheit, Häuser zu realisieren, die gemeinsamen Idealvorstellungen entsprachen; es galt, eine Einheit von Haus und Einrichtung zu erreichen oder, mit Hoffmanns eigenen Worten,".. ein Haus, dessen Äußeres auch schon sein Inneres verraten müsse".

Mit dem Vermögen des jungen Industriellen und Kunstfreundes Fritz Wärndorfer und dem Enthusiasmus von Josef Hoffmann und Koloman Moser wurde im Mai 1903 die Wiener Werkstätte gegründet (1903-1932). Josef Hoffmann und Kolo Moser übernahmen die künstlerische Leitung (Foto 6).
Zielsetzungen der Wiener Wiener Werkstätte waren: Eine Fülle von Gegenständen neu zu entwerfen, die für den täglichen Gebrauch oder auch nur zur Schmückung bestimmt waren. Nur Gegenstände aus der Hand zu geben, die eine ausgesprochene Marke von Individualität, Schönheit und exaktester Ausführung tragen (Foto 7, 8, 9).

Schon beim Sanatorium Purkersdorf (1903-1906) bediente sich Hoffmann des modernsten bautechnologischen Hilfsmittels, das zur Verfügung stand (Foto 3).
Das Palais Stoclet (1905-1911) in Brüssel kann als der Höhepunkt des Schaffens von Josef Hoffmann gesehen werden. Nicht nur Materialien und Verarbeitungstechnik waren aufwendiger geworden, es ist ab 1905 ein neuerlicher Richtungswechsel in der gestalterischen Tätigkeit Hoffmanns zu erkennen. Wobei man erwähnen muss: Beim Palais Stoclet war das Verhältnis zwischen Auftraggeber und Architekt das denkbar glücklichste. Dies ist in der Qualität erkennbar, wobei in der Gestaltung offenbar keinerlei Kompromisse eingegangen wurden sowohl bei Außengestaltung als auch bei der Inneneinrichtung.
Gleichzeitig, um 1907, entstand in Wien das Künstlerkabarett Fledermaus (Foto 5), an dessen Gestaltung Hoffmann und viele mehr beteiligt waren.
Zu dieser Zeit revoltierte Adolf Loos gegen die Revoltierenden. Der Höhepunkt von Adolf Loos war seine Schrift von 1908 „
Ornament und Verbrechen „ wo Josef Hoffmann, Koloman Moser und die Wiener Werkstätte direkt angegriffen (Quadratseuche) wurden.
1912 gründete Hoffmann den Österreichischen Werkbund, dem er bis 1920 angehörte. 1914 gestaltet Hoffmann den Pavillon zur Ausstellung des deutschen Werkbund in Köln. Hoffmanns Bauten, die kurz vor dem Ersten Weltkrieg entstanden wie etwa die Villa Skywa-Primavesi, 1913-15, zeigen einen sehr eigenwilligen Klassizismus und entsprachen so dem Repräsentationsbedürfnis einer gutsituierten, großteils jüdischen Gesellschaftsschicht. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges beendete jegliche private Bautätigkeit für längere Zeit.
Josef Hoffmann musste ab 1919 für einige Zeit die Leitung seines Ateliers aus Krankheitsgründen abgeben und obwohl in den 20er und 30er Jahren eine gewisse Polemik gegen ihn zu bemerken ist, beschäftigte er sich bis zu seinem Tode mit der Kreation neuer Formen.
Weiteres wurden die Pavillons zur Weltausstellung 1925 Paris, 1930 Stockholm und für die Biennale 1934 Venedig von Ihm gemacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Hoffmann verantwortungsvolle offizielle Aufgaben wie die Mitgliedschaft im Kunstsenat und die Tätigkeit als österreichischer Generalkommissar der Biennale in Venedig. Auszeichnung mit dem großen Österreichischen Staatspreis 1950.

Am 07.05.1956 stirbt Josef Hoffmann in Wien.

Sein Lebenswerk umfasste alle Bereiche der künstlerischen Gestaltung. Als Initiator der Wiener Secession setzte er Maßstäbe für die künstlerische Entwicklung im 20. Jahrhundert. Als Begründer der Wiener Werkstätte revolutionierte er das Kunsthandwerk.

Lit.: Josef Hoffmann - Das architektonische Werk - Eduard F. Sekler
Lit.: Josef Hoffmann - Interiors 1902-1903 - Neue Galerie New Jork
Lit.: Josef Hoffmann - Designs - MAK Museum Wien
Lit.: Wiener Werkstätte - Kunst und Handwerk 1903-1932 - Werner J. Schweiger
Lit.: Wiener Werkstätte - 100 Jahre Wiener Werkstätte - Mak Museum Wien

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