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Der Österreichische Werkbund (ÖWB)
wurde 1912 gegründet.
Durch das geprägte Gründungsmitglied
Josef Hoffmann
stand der Werkbund Österreich in enger Zusammenarbeit mit der
Kunstgewerbeschule und dem Österreichischem Museum für
Kunst und Industrie die Verpflichtung der Weiterentwicklung und
Verbreitung einer österreichischen Stilkunst, mit dem
Kunstgewerbe in zentraler Stellung.
Das erste Mal trat der ÖWB bei der großen
Werkbundausstellung 1914 in Köln auf, ("Österreichisches
Haus" mit Beiträgen von J. Hoffmann, O. Strnad, A. Hanak, F.
Barwig, D. Peche, E. J. Wimmer, H. Tessenow und anderen). Mit einer
typischen österreichischen Auratisch sinnlichen
Präsentation des Artfakts.
Der Zusammenbruch der vertrauten Gesellschaftsordnung nach dem
ersten Weltkrieg und des damit verbundenen ökonomischeren wie
industriellen Netzwerkes der österreichisch-ungarischen
Monarchie war entscheidend für die weite Entwicklung.
Nach 1918 engagierte sich der Österreichische Werkbund im
Rahmen des sozialen Wohnbaus mit dem Siedlungsbauamt Wien (zum
Beispiel Winarskyhof, Wien 20, von Josef Frank, Oskar Wlach und
andere).
1920 wurden im Zuge von Spaltungstendenzen der "Werkbund Wien",
1926 wieder mit dem Österreichischen Werkbund vereinigt, 1923
der "Steiermärkische Werkbund" gegründet.
Die Anerkennung der realen Lebensumstände sowie eine
Auseinandersetzung mit den herausforderjungen einer
Serienproduktion fand nur in Ansätzen statt. Auch wenn der
ÖWB unter der Vize Leitung Josef Frank 1928–34 eine
realpolitische Position bezog, so bleiben Wien und Österreich,
ganz im Gegensatz zu Deutschland, immer verbindlich,
liebenswürdig und traditionsbewusst.
Die Wiener Werkbundsiedlung 1930-1932 unter der Leitung Josef Frank
(das Bindeglied zwischen Josef Hoffmann und Adolf Loos),
verdeutlicht sowohl in der Auswahl der Architekten – der
Wiener Schule (Josef Frank - Schüler, Adolf Loos - private
Bausschule, Josef Hoffmann - Schüler, Oskar Strnad -
Schüler, bis zur Otto Wagner - Schüler), als auch in
Architektur und Innenraumgestaltung eine bewusste Gegenposition zur
Werkbundsiedlung in Weissenhof, Stuttgart. Auch wenn einzelne
Werkbundmitglieder, darunter Franz Schuster oder Ernst Lichtblau
sich dem demokratischen Gegenstand verpflichtet hatten, setzten
sich letztlich nicht nur wegen der politischen Entwicklung die
Stilkunst durch.
Zu Beginn (1932/33) des austrofaschistischen Ständestaats
wurden die jüdischen Architekten der Wiener Schule, die meist
ohnehin mehr Interesse am Wohnbau als an großen
öffentlichen Bauaufgaben hatten, nicht ernsthaft behindert. Im
Zuge der zunehmenden politischen Radikalisierung in Österreich
eskalierten jedoch die Vorgänge im Österreichischen
Werkbund nach dem Bau der Wiener Werkbundsiedlung zusehends. Dabei
wurde bereits antisemitische Töne laut.
1934 gründete Josef Hoffmann, Clemens Holzmeister und Peter
Behrens nach ihrem Austritt aus dem Österreichischen Werkbund
den „Neuen Werkbund Österreich“, der nur noch
„arische“ Mitglieder akzeptierte. Es dürften sich
bei dem unpolitischen Hoffmann und dem konservativen Holzmeister
aber weniger um nationalsozialistische Überzeugungen als um
vorgeschobene Argumente gegen den
„Allerweltsinternationalisten“ Josef Frank gehandelt
haben, der sich mit beiden persönlich überworfen
hatte.
Durch die Folgen der Weltwirtschaftskrise, bedingte schlechte
Auftragslage, die Bürgerkriessituation und den eskalierenden
Antisemitismus in Österreich, sahen sich viel Künstler
und Architekten 1934-1938 zur Emigration gezwungen. Darunter viele
Mitglieder des ÖWB. Josef Fank war bereits 1934 nach Schweden
gezogen, Adolf Loos starb 1933, Hugo Gorge 1934, Oskar Strand 1935
und Max Eisler, der kongeniale publizistische Interpred der Wiener
Schule, 1937. Dies bedeutete de facto das Ende der Wiener Schule,
deren Mitglieder sich in alle Erdteile zerstreuten. Einige
Arbeiteten auch im Exil fast ausschließlich für
österreichische Emigranten, andere fanden den Anschluss an die
internationale Moderne. Wieder andere arbeiteten kaum noch als
Architekten.
Die in Wien gebliebenen Architekten wurden sofort ihrer Posten und
Lehrämter enthoben. Diejenigen die jüdischer Herkunft
waren, eine Emigration nicht schafften, wurden zuerst inteniert,
danach in Konzentrazionslagern deportiert und anschlissend
ermordet.
Nur Oswald Haerdtl wurde nach kurzer Zeit wider eingestellt und bot
dem Gedankengut der Wiener Moderne (ohne sich den völkischen,
bodenständigen Formanspruch des beginnenden Faschismus zu
beugen) in seinem Atelier an der Kunstgewerbeschule eine gewisse
Zukunftsmöglichkeit.
Das Wirken der österreichischen Moderne ist heute
annähernd vergessen — sowohl der Emigranten aller
Beteiligten als auch der unspektakulären Formensprache. An die
während der Ersten Republik entstandenen wegweisenden
Leistungen hat der ÖWB nach 1945 nicht mehr anknüpfen
können.
Architekten der Wiener Werkbundsiedlung zum Teil nur mit
Innenraum-ausstattungen * im Rahmen der Ausstellung von 1932
beteiligt:
Richard Bauer, Rudolf
Baumfeld *, Josef
Beber *, Ilse Bernheimer *, Hans Bichler *, Karl
Augustinus Bieber, Erich Boltenstern *, Karl Bräuer *, Anton
Brenner, Otto Breuer, Josef
F. Dex, Friedl Dicker *, Peter
Feile *, Max Fellerer*, Paul Fischl *, Josef
Frank, Laszlo Gabor, Hugo
Gorge, Jacques Groag, Arthur Grünberg, Gabriel Guevrekian, Oswald Haerdtl, Hermann John Hagemann *, Otto Hellwig *, Josef Hoffmann, Karl
Hofmann und Felix
Augenfeld *, Clemens Holzmeister, Julius Jirasek, W.
Jonasch und W. Gartenberg *, Fritz
Judtmann und Egon
Riss *, Josef Ludwig Kalbac *, Heinrich Kulka, Karl Lambert *, Willy Legler *, Ernst
Lichtblau, Adolf
Loos, Walter Loos, Andre`Lurcat, Richard Neutra, Hermann Neubauer, Otto
Niedermoser, Carl Panigl *, Leonie Pilewski *, Pierre Pinsard *, Hans Pitsch *, Ernst
Anton Plischke, Gerrit Thomas Rietveld, Marcel Roux *, Margarethe Schütte-Lihotzky, Heinz Siller *,
Franz Singer *, Walter Sobotka, Hans
Soffer *, Fritz Sterschein*, Toni Strahal *, Oskar
Strnad, Rudolf Trostler *, Miklos Velits *, Hans
Adolf Vetter, Eugen
Wachberger, Helmut Wagner-Freysheim, Rosa Weiser *, Josef
Wenzel, Egon Wiltschek *, Oskar
Wlach
Literaturnachweis:
Österreichische Werkkultur - Max Eisler - Schroll Verlag Wien
1916
Das neue Kunsthandwerk in Deutschland und Österreich -
Alexander Koch Darmstadt 1922
Werkbundausstellung - Die Form ohne Ornament - Deutsche
Verlags-Anstalt Stuttgart 1924
Werkbundsiedlung Wien - Neues Bauen in der Welt 6 - Schroll Verlag
Wien 1932
Inernationale Werkbundausstellung Wien - Josef Frank - Gesiba Wien
1932
Aufbruch 1923-1934 - Kommunaler Wohnbau Stadt Wien 1977
Der Österreichische Werkbund - Gmeiner/Pirhofer - Residenz
Verlag Salzburg 1985
Die Wiener Werkbundsiedlung - Krischanitz/Kapfinger - Compress
Verlag 1985
Visionäre & Vertriebene - Matthias Boeckl - Ernst &
Sohn Verlag 1995
Wiener Architektur - Friedrich Achleitner - Böhlau Verlag Wien
1996
Wohnen in der Großstadt 1900 bis 1939 - Janatkova/Koziska-Witt
- Steiner Verlag Stuttgart 2006
Wohnen zwischen den Kriegen 1914-1941 - E.B. Orttillinger -
Böhlau Verlag Wien 2009
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Voglhofer
Stefan Meierhof Schloß Schwertberg w.z.B.:
Josef
Hoffmann, Adolf Loos,
Kolo Koloman Moser, Otto
Wagner, Gustav Siegel
Siegl, Otto
Prutscher, Dagobert
Peche,
F.O. Friedrich Otto Schmidt, Portois Fix, Thonet, Jacob Josef Kohn J J, Wilhelm Schmidt, Prag Rudniker Korbwarenfabrik, Ferdinand
Kramer, Marcel
Kammerer, Erich
Dieckmann, Mercel
Breuer, Ludwig Mies van der
Rohe,
Deutscher
Werkbund, Österreichischer
Oesterreichischer Werkbund, Adolf Loos Bauschule,
Wiener Werkstatt Werkstätte, Otto Wytrlik, Wittgenstein, Eduart Wimmer,
Hans Vollmer, Josef Urban, August Ungethüm, Wiener
Secession,Ludwig
Schmitt, Sanatorium
Purkersdorf, Josef Maria
Olbrich, Hans
Ofner, Mundus, Bernhold
Löffler, Le
Corbusier, W.
Hollmann, Haagenbund, Bauhaus, Leopold
Bauer, Josef
Frank, Mautner
Markhof, Franz von Zülow, Gustav Klimt, Egon Schiele, Bruno
Paul, Karel Ort, Walter Knoll, Josef Albers, Jindrich
Halabala, Up, Anton
Lorenz, Hans Luckhardt, Franz Singer, Jacob Julius Josef herrmann,
Michael Richard Niedermoser, Bernhard Ludwig, Sigmund Jaray,
Liberty Co, Postsparkasse Wien PSK
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