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Biographie - Wiener Werkstätte

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Produktiv Genossenschaft von Kunsthandwerken
Wien VII, Neustifftgasse 32

Anfang des Jahres 1900 beginnt sich ein grundsätzlicher Stilwandel bemerkbar zu machen. Mit einer Abkehr von den Kurvenschwüngen der Secession und des Art Nouveau, mit einer Wiederbelebung klassizistischer Ideale fand eine Hinwendung zu einfacheren Formen statt. Bedeutend waren in dieser Periode zweifellos die Kontakte zu englischen bzw. schottischen Zeitgenossen wie Charles Rennie Mackintosh.

Der junge Industrielle und Kunstfreund Fritz Wärndorfer besuchte mit Josef Hoffmann Charles Rennie Mackintosh in Schottland. Die Idee der Wiener Werkstätte reifte.
Mit dem Vermögen von Fritz Wärndorfer und dem Enthusiasmus von Josef Hoffmann wie Koloman Moser wurde im Mai 1903 die Wiener Werkstätte danach gegründet (1903-1932). Josef Hoffmann und Kolo Moser übernahmen die künstlerische Leitung.
Zielsetzungen der Wiener Werkstätte waren: Eine Fülle von Gegenständen neu zu entwerfen, die für den täglichen Gebrauch oder auch nur zur Schmückung bestimmt waren. Nur Gegenstände aus der Hand zu geben, die eine ausgesprochene Marke von Individualität, Schönheit und exaktester Ausführung tragen.

Die Genossenschaft verfügte über Werkstätten für Gold-, Silber- und Metallarbeit, für Buchbinderei, Leder, Tischlerei und Lackiererei. Sie erzeugten alle Arten kunstgewerblicher Gegenständen und übernahmen die Einrichtung und Bau ganzer Häuser. Die Möbel waren anfangs nur mit einem von Mackintosh entworfenen Schlüssel gekennzeichet. Nach 1904 wurde die Schutzmarke "sogenante Rosenmarke" das Markenzeichen am Schloß und Schlüssel. Kleine Objekte (wie Holzkassetten und ähnliches) waren am Boden mit der Schutzmarke, das Monogrammm des Entwerfers und des ausführenden Meisters gekennzeichnet.

Josef Hoffmann wie auch Koloman Moser nahmen am Anfang die Einfachheit und Einheit der quadratischen Elemente "Schwarz und Weiß" deswegen sehr intensiv auf, weil diese "klaren Elemente" niemals in früheren Stilen erschienen waren (Foto 1, 2, 3, 5). Selbst die Ausstattung wie Objekte demonstrieten die Vorstellung der beiden Künstler über eine zeitgemäße Inneneinrichtung, "Hygiene ist die Grundlage der augenfälligen Schönheit; mit Licht, Reinheit und guter Luft ist die Hauptsache bestritten", hieß es.

Die Entwürfe waren so eng gebunden, daß man auch nachträglich, es sehr schwer hat (wo es kein Bildnachweis gibt) eine genaue Zuschreibung abzugeben (Foto 2, 3).

Schon beim Sanatorium Purkersdorf (1903-1906) bediente sich Josef Hoffmann des modernsten bautechnologischen Hilfsmittels, das zur Verfügung stand. Durch die Zusammenarbeit mit Jacob & Josef Kohn entstanden die Sitzmöbel im Speiseraum (Foto 4). Bei Koloman Moser waren es die Sitzmöbel im Empfangsraum (Foto 5) die von der Firma Prag Rudniker Korbwaren Fabrikation ausgeführt wurden. Das restliche Einrichtungsinventar stammte von der Wiener Werkstätte (Foto 6).
Das Palais Stoclet (1905-1911) in Brüssel kann als der Höhepunkt des Schaffens der Wiener Werkstätte gesehen werden. Nicht nur Materialien und Verarbeitungstechnik waren aufwendiger geworden, es ist ab 1905 ein neuerlicher Richtungswechsel in der gestalterischen Tätigkeit zu erkennen. Wobei man erwähnen muss: Beim Palais Stoclet war das Verhältnis zwischen Auftraggeber und Architekt das denkbar glücklichste. Dies ist in der Qualität erkennbar, wobei in der Gestaltung offenbar keinerlei Kompromisse eingegangen wurden sowohl bei Außengestaltung als auch bei der Inneneinrichtung.

1906 schied Koloman (Kolo) Moser aus der Genossenschaft aus.
"Neben und mit seinem Freund Josef Hoffmann hat Kolo Moser als Reorganisator des Wiener Kunstgewerbes in jahrelanger Tätigkeit gewirkt und einen künstlerische hochwertigen Nachwuchs erzogen. Nach dieser kunstpolitisch und pädagogisch ungemein wichtigen Leistung widmete er sich wider seiner unterdrücken Neigung - die Malerei".
Der Künstlerische Direktor blieb Josef Hoffmann, der dann als Mitarbeiter nach und nach junge Künstler - Kunstgewerbeschule - heranzog. Wie 1906 Carl Otto Czeschka `s Einstandsarbeit für die Wiener Werkstätte, die sogenannte "Kaiserkassette" vielbestaunter Mittelpunkt des WW-Raumes bei der "Imperial Royal Austria Exhibition" in London sich zeigte.

Zu dieser Zeit revoltierte Adolf Loos gegen die Revoltierenden. Der Höhepunkt von Adolf Loos war seine Schrift von 1908 „ Ornament und Verbrechen „ wo Koloman Moser, Josef Hoffmann und die Wiener Werkstätte direkt angegriffen (Quadratseuche) wurden.

Nach 1908 entwarf Karl Bräuer Innenräume, etwa seit 1910 Eduard Wimmer, der auch Leiter der Modeabteilung war. Nach 1912 hat vor allem Dagobert Peche (Foto 9) den Stil der Wiener Werkstätte stark beeinflußt. Die Tischler, Zimmer und Bautischler waren nach 1908 nicht in der Neustifftgasse, sondern in anderen Räumen untergebracht. Die Ausführung an großer Möbelstücke wurde an selbständige Tischler vergeben, die für die Wiener Werkstätte arbeiteten. Zu diese gehörten nach 1914 in erster Linie Wenzel Hollmann, Jacob Soulek, J.W. Müller und Anton Postpischil, die seit vielen Jahren mit Josef Hoffmann in Verbindung standen. Anspruchvolle dekorative Arbeiten führte der Holzbildhauer Josef Albrecht aus.

Die Wiener Werkstätte wurde mehrfach reorganisiert, was mit der finanziellen Lage zusammenhing. 1914 wurde sie (nach einem Ausgleich) in eine Betriebsgesellschaft m.b.H. der Wiener Werkstätte und 1921 in " Wiener Werkstätte Gesellschaft m.b.H. umgewandelt.

Am 14. Oktober 1932 wurde die Wiener Werkstatt liquidiert und am 3. Februar 1939 endgültig gelöscht.

Wichtige Bauten wie Einrichtungen neben dem Palais Stoclet und Sanatorium Purkersdorf waren daß Kabarett Fledermaus, Wohnung Ast, Brauner, Flögl, Hochreith, Mautner Markof, Moll, Knips Seewald und Wittgenstein. Die wichtigsten Ausstellungen waren 1904 in Berlin, 1905, 1908 in Wien und 1906 in London. Ihre Bauten, Wohnungseinrichtungen und Teilnahme an vielen anderen Ausstellungen im In- und Ausland könne kaum aufgezählt werden.


Lit.: Wiener Werkstätte - Kunst und Handwerk 1903-1932 - Werner J. Schweiger
Lit.: Wiener Werkstätte - 100 Jahre Wiener Werkstätte - Mak Museum Wien
Lit.: Josef Hoffmann - Das architektonische Werk - Eduard F. Sekler
Lit.: Koloman Moser - Leben und Werk 1868-1918 - Maria Rennhofer

Josef Hoffmann WW Chair Stuhl

Hoffmann Josef - Kolo Moser

Hoffmann Moser Voglhofer

Hoffmann Josef - J&J Kohn - Nr.:322
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Kolo Moser - Prag Rudniker

Josef Hoffmann - Wiener Werkstatt

Kolo Moser - Wiener Werkstatt

Kolo Moser - Wiener Werkstatt
Dagobert Peche

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