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Adolf Loos wurde 10.
Dezember 1870 in Brünn geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums
studierte Adolf Loos an der k.k. Staatsgewerbe Schule in
Reichenberg (Böhmen) und setzte in den Jahren 1890/93 sein
Studium an der Technischen Hochschule in Dresden fort. Nach einem
dreijährigen Aufenthalt 1893/96 in den USA, wo er u.a. in
Philadelphia, auf der Weltausstellung Chicago 1893, in New York und
St. Louis war, lies sich Adolf Loos 1896 in Wien nieder. Dort
begann er seine Tätigkeit als Journalist und
Architekt.
Bekannt wurde Loos 1898
durch seine Artikelserie für die „Neue Freie
Presse“, in der er zu vielen Geschmacksfragen Stellung
bezog. Die Tatsache, dass Adolf Loos auch dem modernen Kunstgewerbe
eine Absage erteilte, führte zwangsläufig zum Bruch mit
den Architekten der Sezession. Adolf Loos revoltierte
damit gegen die Revoltierenden. Höhepunkt seiner Schrift war
der Aufsatz von 1908 „ Ornament und Verbrechen „ wo er die Wiener
Architekten wie Koloman Moser, Josef Hoffmann und die Wiener Werkstätte direkt angriff
(Quadratseuche). Adolf Loos vertrat eine neue
Lebenseinstellung mit dem Standpunkt, dass der Kampf gegen das
Ornament in erster Linie ein Kampf gegen vergeudete Arbeitszeit sei
und man sich wesentlich auf die schöngeformte
Nüchternheit und Materialechtheit konzentrieren
solle.
Im Jahr 1899,
übernimmt Adolf Loos den Innenausbau des „ Cafe
Museum „. Mit dem Cafè Museum war das erste Beispiel
für sachliche, klare, ornamentlose Innenraumgestaltung
praktisch vollzogen. Loos entwarf für die Einrichtung
Stühle mit elliptischen Schnitt (Foto1), zusätzlich
adaptierte er Standart Tische aus dem Jahr 1884, eine
Abänderung erfolgte beim Fußgestell, das mit Messing
beschlagen wurde. Ausgeführt wurden diese Bugholzmöbel
von der Firma
Jacob & Josef Kohn ( J&J Kohn )
Wien.
Alolf Loos
sah die Funktion des Architekten auch nicht darin, Möbel zu
entwerfen, sondern „er (der Architekt) hat häuser zu
bauen in denen alle möbel, die nicht mobil sind, in den
wänden verschwinden.....“ Seine Selbstdarstellung
war "wohnungshelfer statt einrichtungsvormund
".
Aus seinen
Zitaten ist zu belegen, dass Loos ein starkes Traditionsbewusstsein
besaß, er war nicht Neuerfinder im Sinne einer
Innovationssuche, sondern hielt an einmal gefundenen, für ihn
gültigen Formen fest. Auch war für die Herstellung der
Möbel (seiner Meinung nach) der Tischler
zuständig.
Adolf Loos verwendete
für zahlreiche Inneneinrichtungen englische Möbel
vorlagen und liess diese von Wiener Firmen in abgeänderter
Form ausführen. Zahlreiche Beispiele können dabei genannt
werden, wie:
Der dreibeinige Hocker Liberty`s (Foto 3), der von seinem "Sessel -
Tischler" Josef Veillich ausgeführt wurde, ein Stuhlmodell
(Foto 2) von Windsor, Ausführung Thonet, Collison & Lock (Foto 4), der sogenannte
Knieschwimmer von Hampton & Sohn (Foto 5) die von der
Tischlerei Friedrich
Otto Schmidt ausgeführt wurden. F. O. Schmidt war auch jene
Firma die Möbelentwürfe von Adolf Loos umsetzte (Foto 6,
8) und in Ihr Programm übernahm. Auch verwendete Adolf Loos
zahlreiche Möbel von F. O. Schmidt für seine Einrichtungen, wie der
sogenannte Elefantenrüsseltisch (Foto 7).
Geschäftseinrichtungen wurden auch von Portois &
Fix ausgeführt wie der
Herrenmodesalon Goldman & Salatsch, der Schneidesalon Knize,
der Herrenmodesalon P.C. Leschka & Co oder der Herrensalon
Erich Mandel.
Loos geht
in seinen Schriften auch auf seine Lehrtätigkeit und das
Schicksal seiner„ Bauschule “ ein.
Es entstand 1912 die Adolf Loos Bauschule, die im Schwarzwaldschen
Lehrinstitut untergebracht war und allerdings bereits 1915, infolge
Kriegsausbruch, ihre Tätigkeit wieder einstellen musste. Das
Studium beschränkte sich in die freie Fläche „
das bauen von innen nach außen (dreidimensional, im kubus
zu denken), Kunstgeschichte und Materialkunde“.
Dieses dreidimensionale Denken und ein ornamentaler Purismus
prägten auch seine Bauten, zu deren berühmtesten das viel
diskutierte und so heftig angefeindete Haus am Michaelaplatz 1910
zählte, an dessen schmucklos asketischer Fassade sich sein
architektonisches Vermächtnis ablesen lässt. Daneben
seinen noch folgende wichtigen Bauten genannt: Haus Steiner 1910 in
Wien, Haus Stoessl 1910 in Wien, Haus Scheu 1912 Wien (das erste
Terrassenhaus in Europa), Direktionsvilla Rohrbach bei Brünn
1914, das Haus Rufer 1922 Wien und das Haus Tzara 1925 Paris mit
Zlatko Neumann, das Haus Moller 1928 Wien, Villa
Müller 1929 Prag und das Haus in der Werkbundsiedlung Wien 1931
mit Heinrich Kulka.
All diese Bauten
zeichneten das Prinzip der reinen Baumaterialien, zweckgebundene
Form und klare Tektonik als Ausdruck unerbittlichen Strebens nach
Einfachheit aus. Das selbe gilt auch für seine Innenräume
(Bild 9). Eine Zweckmäßigkeit die sich an den
Bedürfnissen des Lebens orientiert. Die Möbel, die er von
Handwerkern nach seinen Vorstellungen, nicht aber nach exakten
Entwürfen anfertigen ließ, ordnen sich immer dieser
Gesamtkonzeption unter.
Adolf
Loos war von 1931 an einem schweren Nervenleiden erkrankt, das ihn
von 1932 an taub und arbeitsunfähig
machte.
Adolf Loos
verstarb am 23. August 1933.
Adolf Loos bezeichnete sich selbst
als "der die Welt von
überflüssiger Arbeit befreite", er gilt heute
weltweit als Vordenker der Moderne.
Lit.: Adolf Loos - Wohnkonzepte und
Möbelentwürfe - Eva B. Otillinger
Lit.: Adolf Loos - Werksverzeichnis - Burkhard Rukschcio
Lit.: Adolf Loos - Neues Bauen in der Welt 4 - Heinrich Kulka
Lit.: Adolf Loos - Pläne und Schriften - Walter Zednicek
Lit.: Adolf Loos - Graphische Sammlung Albertina Wien
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Voglhofer Stefan
Meierhof Schloß Schwertberg w.z.B.: Josef
Hoffmann, Adolf Loos, Kolo Koloman
Moser, Otto
Wagner, Gustav Siegel Siegl, Otto
Prutscher,
Dagobert
Peche, F.O.
Friedrich Otto Schmidt, Portois
Fix, Thonet, Jacob Josef Kohn J
J, Wilhelm
Schmidt, Prag Rudniker
Korbwarenfabrik,
Ferdinand
Kramer, Marcel Kammerer, Erich
Dieckmann,
Mercel
Breuer, Ludwig Mies van der
Rohe, Deutscher
Werkbund, Österreichischer
Oesterreichischer Werkbund, Adolf Loos
Bauschule, Wiener Werkstatt Werkstätte, Otto Wytrlik, Wittgenstein, Eduart Wimmer, Hans
Vollmer, Josef Urban, August
Ungethüm, Wiener
Secession, Ludwig
Schmitt, Sanatorium
Purkersdorf,
Josef Maria
Olbrich, Hans
Ofner, Mundus, Bernhold
Löffler, Le
Corbusier, W. Hollmann,
Haagenbund, Bauhaus, Leopold
Bauer, Josef
Frank, Mautner Markhof,
Franz von Zülow, Gustav Klimt, Egon Schiele, Bruno Paul, Karel
Ort, Walter Knoll, Josef Albers, Jindrich
Halabala, Up, Anton
Lorenz, Hans Luckhardt, Franz Singer, Jacob Julius Josef herrmann,
Michael Richard Niedermoser, Bernhard Ludwig, Sigmund Jaray,
Liberty Co, Postsparkasse Wien PSK
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